2. Freiburg im Breisgau: das Tor zum Schwarzwald
Freiburg gilt nicht umsonst als „Tor zum Südschwarzwald“, denn die Stadt schmiegt sich in die sogenannte „Freiburger Bucht“, wo der Oberrheingraben auf die Ausläufer des Schwarzwalds trifft. Die Universitätsstadt gilt seit vielen Jahren als ökologische Vorreiterin. Schon seit den 1980er-Jahren wird hier versucht, den Autoverkehr möglichst aus der Innenstadt zu verbannen. Ein Ergebnis: Nahezu die gesamte Altstadt ist eine große Fußgängerzone. Es ist empfehlenswert, Freiburg mit der Bahn zu erkunden oder einen der „Park+Ride“-Parkplätze im Umland zu nutzen, um dann per Bus oder Straßenbahn in die Stadt zu fahren.
Den Stadtrundgang beginnen Sie am besten am Münsterplatz. Dort steht das Freiburger Münster, das Wahrzeichen der Stadt, dessen 116 Meter hoher Westturm bis heute als einer der schönsten gotischen Kirchentürme in Deutschland gilt. Es grenzte an ein Wunder, dass das Freiburger Münster im Zweiten Weltkrieg nahezu unversehrt geblieben ist. So läutet heute wie vor mehr als 700 Jahren die „Hosanna“-Glocke vom Münsterturm. Ein Besuch des Kirchenschiffs mit den kunstvoll gestalteten Kirchenfenstern ist ein Muss, ebenso ein Rundgang um das Münster, denn seine Wände erzählen viel über die Stadtgeschichte. So finden Sie neben dem Haupteingang wichtige Maßeinheiten aus dem Mittelalter, wie das Brotmaß oder die Elle.
Vielleicht schweift Ihr Blick dann auch nach oben: Das Münster besitzt 91 individuell gestaltete Wasserspeier. Diese sollten damals nicht nur das Wasser sicher ableiten, sondern auch böse Geister von der Kirche fernhalten.
Auf dem Münsterplatz sollten Sie auch dem Historischen Kaufhaus einen Besuch abstatten. Es erzählt viel über den Handelsplatz Freiburg seit dem Mittelalter. Rund um den Münsterplatz sowie durch die gesamte Altstadt ziehen sich die sogenannten „Bächle“. Diese kleinen flachen Wasserläufe wurden im Mittelalter für die Wasserversorgung der Stadt genutzt; heute sind sie fester Bestandteil der Schwarzwaldmetropole. Und: Es gibt die volkstümliche Redensart, dass die- oder derjenige einen Freiburger oder eine Freiburgerin heiraten wird, wenn sie oder er unversehens in eines der Bächle tritt!
Vom Münsterplatz aus gehen Sie am besten durch das enge „Kaufhausgässle“ auf die Schusterstraße. Folgen Sie dieser, kommen Sie zum Schwabentor. Es war eines der wichtigen Stadttore von Freiburg und führte direkt zu den bedeutsamsten Handelswegen im Südschwarzwald. Der Legende nach wollte ein schwäbischer Salzhändler Freiburg kaufen. Zu diesem Zweck habe er mehrere Fässer mit Geld auf seinen Karren geladen. Seine Frau sei jedoch so geizig gewesen, dass sie Steine in die Fässer habe füllen lassen. Diese Legende soll dem Tor seinen Namen gegeben haben.
Unser Tipp: Wollen Sie sich Freiburg von oben anschauen, sollten Sie auf den Schlossberg wandern oder mit der Schlossbergbahn dorthin fahren. Vom sogenannten „Kanonenplatz“ aus bietet sich Ihnen dann ein weiter Blick auf die Altstadt sowie auf die Rheinebene. Bei guter Sicht können Sie sogar die Vogesen sehen. Noch eindrucksvoller ist das Panorama vom Schauinsland, dem Hausberg Freiburgs. Mit der „Schauinslandbahn“ können Sie auf den über 1200 Meter hohen Gipfel fahren und getreu seinem Namen weit „ins Land schauen“.